Da
war einmal ein - nicht mehr so ganz - junger Kletterer,
oder besser gesagt: er wollte einer werden. Er hat also einen
guten, qualifizierten Kurs beim "Sportkreisel"
besucht, um anschließend frohgemut erste Schritte in der freien
Natur zu unternehmen. Klug, wie er war, suchte er sich drei
erfahrene Begleiter aus. Der Erste, war schon mit 16 auf dem
Mont Blanc gewesen, der Zweite, kam grade von den Bergen aus
Equador zurück und der Dritte, jüngste, kletterte - was
zur damaligen Zeit durchaus beachtlich war! - der also bewegte
sich schon so im Siebten Grad. Eine geballte Ladung an Erfahrung
und Können also. Die
Vier machten sich nun auf den Weg ins
Blautal. Malerisch gelegen
und nicht allzu fern der Heimat. Allerdings eher bekannt durch
glatten, geschlossenen Fels und die Wahl "Rusenschloß"
bzw. "Blautalwand", war auch nicht gerade
anfängerfreundlich. Nun gut. Im äußersten
rechten Wandteil fand sich schon eine leichte Route. Die wurde
vorgestiegen ( wirkt sehr bröselig, wenig Haken, wenig
vertrauenserweckend - "ist doch was für unseren
Equadorianer...") und einTop-Rope eingerichtet. Links
daneben, schon bedeutend schwerer - eine Tour für unseren Sportkletterer:
und der stürzt auch prompt, von ganz oben (s'gibt keinen
Umlenker) und auch ganz schön weit. Schnauze voll, lädiert,
psychisch angefressen... |
Naja, lieber Anfänger, das kann halt
mal passieren... ganz ruhig einsteigen, Griffe testen ... der
aus den Bergen der Welt, steht lässig
am Wandfuß, an den Baum gelehnt, Hand auf einem Ast und gibt
"wichtige" Hinweise und Kommentare, bis.. Ja, bis es
auf einmal dumpf aufschlägt, ein Schrei, der Herr springt
davon, der Sichernde weiß nicht so recht wem er beistehen soll
- seinem Anfänger oder dem Davonstiebenden ...Ein
kindskopfgroßer Felsbrocken kam aus heiterem Himmel (sei's
vom vorherigen Sturz ausgelöst oder von streunenden Wanderern)
herabgeschossen, schlug in den Ast eine tiefe Kerbe und dem
Autor den Finger entzwei (glatter Bruch, ohne Fleischwunde).
Es
hätte auch der - natürlich nur stirnband-bewehrte, nicht
behelmte - Kopf sein können... Unser beginnender Kletterfreund
kehrte selbstredend um und mit dem Satz "S' ist ja hier
alles bloß Bruchscheiß'!" wurde der Klettertag von den
Cracks beendet und es ging den steilen Buchenhang hinab Richtung
Naturfreundehaus ( zu Kaffee & Kuchen). Unserm
Mont-Blanc-Bezwinger endlich, den haute es dabei so auf den
Allerwertesten, daß es ihm den Ar... aufriß (Hose hin,
Fleischwunde). |
Ein
paar Wochen später war unser - unverdrossener, wenngleich
mittlerweile auch etwas ängstlicher - Anfänger, wieder
mit den oben geschilderten Kapazitäten unterwegs, wieder im
Blautal, diesmal am "Peiler Turm". Er machte seinen
ersten Vorstieg. Es war ein Vierer und demgemäß, nicht der
beste Fels und überhaupt, ... aber was andres gibt's halt nicht.
Da, wie - ehedem - üblich im Ländle, der erste Haken etwas hoch
steckte, wurde ihm ein Keil (preprotected, sagt man heute)
gelegt. Und just beim Klinken desselben brach ihm der Griff aus,
dann der eine Fuß und dann ... gings ab! Ein "grounder"
aus drei Metern Höhe, aber das Band war ab und der Fuß hin! |
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